1. Northeimer Heiligabend-Marathon
6 Runden um den Wieterberg am Heiligabend Vormittag
2016
24.12.2016 von Bernd Neumann
Die Beine und der Kopf sagen mir heute ist der richtige Tag zum 200. Marathon. Dann ist es auch ein besonderer Tag, wenn andere ihren Weihnachtsbaum schmücken bin ich Laufend unterwegs. Mein Ziel ist heute Northeim wo Michael Kiene der Statistiker vom 100 Marathonclub Deutschland eigene Läufe ausrichtet. Mit dabei ist von meinem Heimatverein der LG Vellmar Manfred Opl.
Es ist noch stockdunkel wie wir den Waldrand an der Wieterallee in Northeim erreichen. Hier fahren wir rechts ab über einen schmalen Asphaltweg in den Wald und aufwärts. Dann noch mal rechts in der Spitzkehre abbiegen und nach 200m befindet sich der Wanderparkplatz Keimdorn. Da ich einen Vorstart machen will sind wir schon um 7:45 Uhr hier mitten im dunklen Wald oberhalb von Northeim. Ein paar Taschenlampen sind am Leuchten und Michael Keine sowie noch Sylke Kuhn, Werner Kater und Dietrich Eberle wollen auch vorstarten.
Michael erklärt uns die Strecke die er mit weißen Kreidepfeilen markiert hat. Die Strecke ist aber gut zu finden, denn es geht immer rechts rum. Es sind 6 Runden a 7,03km + ein kurzes Auftaktstück zu laufen. Michael hat die Laufstrecke per Messrad und GPS am 09.08.2016 vermessen.
Wir laufen das kurze Auftaktstück vom Parkplatz bis zur Asphaltstraße und zurück gemeinsam, dann geht es vor dem Versorgungsfahrzeug von Michael rechts ab auf einen welligen Waldweg. Es ist jetzt in der 1. Runde noch dunkel aber ganz langsam wird es im Laufe der ersten halben Runde hell werden. Sylke stürmt gleich vorneweg. Werner Kater löst sich auch von Dietrich und mir nach vorne. Ich versuche in Sichtweite hinter Werner zu bleiben um die richtige Strecke zu finden.
Es geht gleich sehr wellig los über den rutschigen Waldweg. Es ist sehr nass auf dem Laubweg. Da die Strecke viele Windungen hat ist gleich jeder Läufer von uns allein unterwegs. Links oberhalb von uns verläuft der Kammweg des Wieterbergwaldes. Nach 700m gibt es eine Wegteilung wo uns der weiße Pfeil nach rechts zeigt. Es geht weiter wellig. Bei km 2 müssen wir wieder rechts abbiegen wie uns der weiße Pfeil zeigt. Dann bei Km 3,6 geht es ein kurzes Stück heftig nach unten an den Waldrand. Wir kommen aus dem dichten Wald und es wird langsam hell. Jetzt folgen wir dem sehr welligen Waldrandweg wieder zurück in Richtung Northeim. Hier kommen jetzt kurze heftige Anstiege und Gefällestücke. Bei km 6,6 geht es wieder in den Wald und diesmal sehr heftig durch eine Schlucht nach oben zum Auto. Hier muss ich extrem mit meinem Asthma kämpfen und mein Schritt wird von Meter zu Meter langsamer bis ich endlich oben bin.
Kurz vor dem Auto sehe ich gerade noch wie die Gruppe der anderen Starter auf ihre 1. Runde los laufen. Während ich durchatme ist Werner mit der Versorgung fertig und läuft in die 2. Runde ich folge ihm ca. 3 Minuten später und dadurch ist er schon wieder im Wald verschwunden. Mit Versorgung habe ich 1 Stunde für die erste Runde inkl. Auftaktstück benötigt.
Nun folgt die 2. Runde und es ist jetzt hell. Für diese 2. Runde benötige ich mit Versorgung wieder 1 Stunde, denn die steile Schlucht wird für mich immer schwerer mit der Luft und hier verliere ich immer viel Zeit. Gut das ich den Vorstart genommen habe und somit auch genügend Zeit für diesen Aufstieg habe.
Dann folgt die 3. Runde und dann ist Halbzeit. Hier treffe ich an der Versorgung nun einige der Läufer.
Nach 3:05 verlasse ich die Versorgung in die 4. Runde. Jetzt wird die Versorgungszeit auch immer länger, denn ich muss teilweise nach dem heftigen Anstieg immer mehr nach Luft ringen.
Für die 5. Runde muss ich nochmal etwas Zeit drauflegen, denn ich habe das Gefühl die Berge werden von Runde zu Runde höher. Mein Ziel vor dem Start unter 6 Stunden zu bleiben habe ich schon lange abgeschrieben. Nun heißt es einfach durchkommen und nach Möglichkeit unter 6 ½ Stunden bleiben.
Michael hat in seiner Ausschreibung die Strecke beschrieben mit den Worten: Die Strecke verläuft ausschließlich auf Natur- und Schotterwegen. Pro Runde sind 130 Höhenmeter zu absolvieren, somit 780 Höhenmeter für den Marathon. Allein beim Anstieg vom Waldrand bis zum Ende der jeweiligen Runde sind schon rund 80 Höhenmeter zu überwinden. Dann kommen noch mehrfach am Waldrand einige Höhenmeter durch die extremen Wellen dazu.
Zwischendurch kommt mal heftiger Wind auf der auch mal Nieselregen mitbringt. Heute ist der Kopf aber viel stärker wie der Körper. Heute ist das Ziel nur beim 200. Marathon ankommen, Zeit egal.
In meiner 6. und letzten Runde überrunde ich dann noch Dietrich Eberle der verletzungsbedingt viel gehen muss.
Auch bei der letzten Runde muss ich nochmal Zeit drauflegen, denn die Beine sind jetzt auch schwerer geworden von Runde zu Runde.
Dann ist es endlich geschafft ich habe meinen 200. Marathon geschafft und bin überglücklich darüber. Michael hat vor der Ehrung für den 200. Marathon noch ein kleines Weihnachtspräsent für mich. Und so kommt erstmal ein Foto mit Michael dem Geschenk und Werner Kater.
Anschließend erfolgen die Verlesung der Urkunde und die Überreichung eines kleinen Pokals zur Erinnerung an meinen 200. Marathon bei seinem Lauf. Dann muss das natürlich noch festgehalten werden mit vielen Fotos. In Deutschland gibt es lt. MC100 Statistik nur 136 Personen die 200 und mehr Marathons gelaufen sind.
Ergebnisse:
1. Manfred Opl 1957 M 55 LG Vellmar 4:04:44
2. Björn Clarkson mit Gnoyke 1969 M 45 Ecki`s Home/TEA 4:08:29
3. Andreas Schulze 1960 M 55 ASFM Göttingen 4:08:29
4. Michael Keine 1971 M 45 100 Marathon Club 4:18:46
5. Mark Schrammhauser 1971 M 45 4:41:37
6. Gerrit Preine 1962 M 50 Marathonclub Walsrode/100MC 4:42:56
7. Gerd Junker 1956 M 60 100 Marathonclub 5:20:44
8. Hans-Joachim Westphal 1957 M 55 100 Marathonclub 5:47:01
9. Werner Kater 1952 M 60 TSV Fuhlen 6:21:47
10. Bernd Neumann 1951 M 65 LG Vellmar / 100 MC 6:28:28
11. Dietrich Eberle 1951 M 65 100 Marathonclub 7:48:25
1. Sylke Kuhn 1971 W 45 100 Marathonclub 4:35:51
2. Sylvia Frühauf 1964 W 50 100 Marathonclub 6:09:23
DNF Anette Pahl 1967 W 45 Team Calani 28,2km 4:18:46
