Im Rahmen der 2-Länder Serie zwischen Draht- und Damaschkebrücke
14.04.2017 von Bernd Neumann
Es ist heute schon der 13. Fuldapromenaden-Marathon der stattfindet. Während die Läufe 1 bis 8 alle von kassel42 ausgerichtet wurden hat seit dem 6.11.2016 Sylke Kuhn mit dem Laufwerk Kassel die Serie übernommen (Ausnahme 11. am 14.1.17) und in den letzten 6 Monaten schon einige dazu gefügt. Für mich ist es heute der 3. Start auf der Rundstrecke zwischen Drahtbrücke und Damaschkebrücke rund um die Fulda. Ja, diesmal muss die Strecke ein wenig geändert werden da der Fußweg über die Eisenbahnbrücke neuen Belag erhält. So laufen wir heute auch 6 Runden a 7,05km wovon wir aber ein Pendelstück vom Start zum Bootshaus Engelsburggymnasium und zurück pro Runde laufen.
Der 13. Fuldapromenadenlauf ist der 1. Lauf in der 2-Länder-Serie die von Sylke Kuhn und Michael Kiene veranstaltet werden. Bei dieser Serie werden an 4 aufeinander folgenden Tagen 4 Marathons gelaufen. Angeboten werden bei dieser 2. Ausführung die gleichen Strecken wie schon im Dezember 2016. Heute am 14.04.17 ist der 1. Lauf in Kassel Fuldapromenade, 2. Lauf in Kassel Herkules, 3. Lauf in Northeim Wieterberg, 4. Lauf in Northeim Rhumedeich. Ich bin schon auf allen vier Strecken gelaufen will heute aber nur diesen Lauf machen.
Start ist jeweils um 9 Uhr mit einem Briefing 15 Minuten vorher, da immer wieder neue Läufer zu diesem Veranstaltungen kommen und die Strecke nicht alle kennen. Wie immer ist das Teilnehmerlimit bei 24 Startern. Es wird kein Startgeld erhoben aber eine Spende von 7€ zur Kostendeckung für Urkunde, Medaille und großer Verpflegung erbeten.
Das Zeitlimit beträgt 6 Stunden, jedoch wird für langsame Läufer die Möglichkeit eingeräumt einen Vorstart zu machen. Den nutze ich heute mal nicht aber es sind schon 2 Läufer unterwegs.
Kurz vorm Start erklärt Sylke nochmal die Strecke bzw. den Rundkurs. Einige nutzen auch schon den Versorgungsstand mit heißem Kaffee.
Dann geht es los und die Gruppe setzt sich in Bewegung. Die schnellen sind gleich weg und so zieht sich das Feld mit den 18 Läufern schnell auseinander. Die Runde beginnt mit dem Pendelstück Fuldaaufwärts. Dann geht es am Versorgungsstand vorbei und vor der Damaschkebrücke rechts ab auf den neuen Fußweg (Fuldapromenandenweg) direkt neben der Fulda. Dieser Weg wurde 2009 ausschließlich für Fußgänger neu gemacht und verläuft von hier bis hinter die letzten Restaurants und Ruderhäuser auf dieser Seite der Fulda (ca. 2km lang).
Die Fulda ist der linke Quellfluss der Weser. Sie entspringt in der Rhön auf der Wasserkuppe und endet nach 220,4km in Hann. Münden mit der Werra zur Weser. Er ist der längste Fluss in Hessen mit der größten Fließlänge.
In leichten Schlangenlinien verläuft die Strecke flach neben dem Wasser entlang. Auf der Landseite sind sehr viele Bootshäuser von Schulen und Rudervereinen. Diesen schönen Promenadenweg der ausschließlich für Fußgänger ist gibt es erst 8 Jahre.
Wir unterqueren dabei eine Fußgängerbrücke (Gärnterplatzbrücke) die den Auepark mit der Bugaseenlandschaft verbindet. Es geht vorbei am Ruderhaus vom WVC, die auch jedes Jahr von hier aus einen Triathlon veranstalten. In diesem Jahr haben sie noch zusätzlich im Rahmen des Nordhessencups eine Laufveranstaltung mit drei unterschiedlichen Laufstrecken.
Es kommt ein hoher Gitterzaun linksseitig welcher das Auebad ankündigt. Hier wurde 2013 für 32 Millionen Euro eine neue Schwimmwelt mit Schwimmhalle und großem Außenbecken gebaut. Kurz danach unterqueren wir die Schwimmbadbrücke die das Schwimmbad bzw. den Auepark mit den Bugaseen verbindet.
Ein Stück hinter der Brücke beim Gasthaus Fuldaterrassen befinden sich neben dem Fußweg die Schwanenkunstwerke. Kurz danach endet die Fuldapromenade und es geht kurz hoch auf den Auedamm. Ab hier teilen wir uns jetzt den Weg mit den Fahrradfahrern.
Wir laufen auf dem asphaltierten Weg in Richtung Drahtbrücke bzw. Orangerie Schloss. An einem kleinen Pflasterplatz endet dieser asphaltierte Weg direkt neben dem Orangerie-Schloss Kassel. Dieses Stadtschloss wurde von Landgraf Karl in den Jahren 1703 – 1711 nach französischem Vorbild als Barockschloss errichtet. Knapp 140m ist es lang und hat an beiden Seiten noch kleine Pavillons von dem besonders schön der Pavillon mit dem Marmorbad auf der gegenüberliegenden Laufseite ist.
Von der Laufstrecke aus sind links der Küchenpavillon und ein kleines Stück des Schlosses zu sehen. Dann sind wir neben der Hessenkampfbahn, einem Leichtathletikstadion. Es bleibt für uns hinter der hohen Hainbuchenhecke verborgen. Auf der anderen Seite steht die 12 Meter hohe und 5 Tonnen schwere Spitzhacke vom Künstler Claes Oldenburg die er zur Documenta 7, der weltgrößten Kunstausstellung, geschaffen. Er hat auch dazu eine Geschichte erfunden. Die überdimensionale Spitzhacke sei ein Werkzeug des Kasseler Herkules. Der Halbgott habe sie an das Ufer der Fulda geschleudert, wo sie sich in die Erde bohrte. Der Stiel der Spitzhacke weist auf den hoch über dem Berg thronenden Herkules.
Zwischen Orangerie und Drahtbrücke gibt es noch ein Stück Promenade. Beim Blick nach vorn über die Fulda sieht man eine Brücke die hier den Fluss überspannt. Sie verbindet die Hessenkampfbahn mit der Unterneustadt.
Diese Hängebrücke wurde 1870 als Fußgängerbrücke gebaut und ist 84m lang. Die Brückenkonstruktion wurde von der Kasseler Firma Henschel (Lokomotivbau, Maschinenfabrik, Fahrzeugfabrik) gebaut. Bis zum 31. März 1896 musste jeder der die Brücke überqueren wollte bezahlen, 3 Pfennig für Fußgänger, 3 Silbergroschen für Reiter. Ab dem 1.4.1896 ging sie in den Besitz der Stadt über und die Maut fiel damit weg. Auf der Brücke halte ich kurz inne genieße den schönen Blick über die Fulda flussauf- und flussabwärts.
Vor bzw. hinter der Brücke gibt es große Gitter wo sich die Verliebten mit einem Schloss verewigen können und dessen Schlüssel sie dann in die Fulda werfen.
Auf der anderen Seite der Fulda steht ein wunderschönes historisches Fachwerkhaus. Die Laufstrecke biegt jetzt nach rechts ab ins Blücherviertel. Wir folgen nun der Blücherstraße die links und rechts von mehrstöckigen Wohnhäusern flankiert wird. Die Blücherstraße geht dann an der Gärtnerei in die Arndtstraße über. Anschließend erreichen wir dann den Beginn der Aueseenlandschaft.
Dort wo der Weg für Fahrzeuge endet geht es leicht hoch zur Kreuzung. Jedoch schon weit vorher sieht man einen großen Holzbuchstaben. Was das wohl ist? Wir sind auf einem Teilstück des ARS NATURA Kunst am Wanderweg, der X3 Teilstrecke „Am Fluss“. Der Künstler Sandro Sandinista aus Spangenberg hat hier in Anlehnung an das „Deutsche Wörterbuch“ von Jacob und Wilhelm Grimm mit dem übergroßen F eine offene Bibliothek geschaffen. F für Fluss, Fulda oder Fließen im Allgemeinen. In den offenen Fächern sind Bücher die sich mit dem Thema Wasser befassen. Die können ausgeliehen werden und es dürfen auch Bücher zum Thema Wasser neu eingebracht werden.
An der Parkkreuzung geht es nach rechts über die Schwimmbadbrücke und nach links in die Bugaseen-Landschaft. Die Laufstrecke führt geradeaus und wir sind im Naherholungsgebiet Fuldaaue, am nördlichen Rand des großen Bug-Sees. Die Laufstrecke verläuft nun den schmalen Grünstreifen zwischen Fulda und Bugasee nach Süden.
Links hinter den Büschen befindet sich im Bugasee eine Insel, die ein Vogelschutzgebiet ist. Neben der Laufstrecke befindet sich ein geschützter Vogelbeobachtungsstand.
Die Laufstrecke verlässt nun kurz die fließende Fulda und es geht bis zum Anfang der Regattastrecke die direkt neben dem Fußweg verläuft in umgekehrter Richtung. Im Sommer ist hier der Start. Auch die Triathleten müssen von hier aus ins Wasser und ein Stück die Regattastrecke schwimmen bevor sie zur Wechselzone ans WVC Heim kommen. Die Strecke führt in einem Bogen um den Startplatz.
Am nächsten Abzweig heißt es geradeaus über die breite Holzbrücke. Von der Brücke aus gibt es einen herrlichen Blick über die Seenlandschaft. Rechts hinter den Bäumen befindet sich ein großer Abenteuerspielplatz. Neben der Brücke im Teich sind im Sommer die Modellbauer mit ihren ferngesteuerten Booten.
Hinter der Brücke gibt es eine Wegeverzweigung. Hier gibt es einen kleinen weißen Pfeil der nach links zeigt und dem muss man folgen. Dann kommt man nach rund 200m wieder neben die Fulda auf der rechten Seite und auf der anderen Seite beginnt das FKK-Gelände der Bugaseenlandschaft. Nach rund weiteren 200m geht es durch eine Senke und weiter links zwischen Bugasee und Fulda zur Damaschkebrücke.
Es geht unter der Brücke durch und gleich dahinter im Bogen nach links über die Brücke. Hinter der Brücke wieder links ab und am Versorgungsstand beginnt die 2. Runde mit der Schleife bis zur Eisenbahnbrücke.
Das ganze wiederholt sich jetzt Runde um Runde und nach der 6. Runde heißt es von der Brücke runter und ins Ziel wo ich schon erwartet werde (Foto von links Gernot, Michael, Sylke, ich und Dietrich).
Hier die Ergebnisse:
01. Jan Seebode M 45 RRR Schaumburg 3:52:13
02. Peter Malcowsi M 50 run2gether.com 4:07:37
03. Rüdiger Alps M 55 4:15:19
04. Michael Keine M 45 100 Marathon Club 4:19:25
05. Jochen Konradt M 50 4:33:26
06. Uwe Laig M 60 TV Hohne / 100 MC 4:40:16
07. Klaus-Peter Ulmschneider M 55 100 Marathon Club 4:43:44
07. Gerno Semmelroth M 45 TEA/www.Bilstein-Marathon.de 4:43:44
09. Klaus Felser M 70 TV Rheinzabern 5:25:09
10. Bernd Neumann M 65 LG Vellmar/100 MC 5:29:30
11. Werner Kater M 65 TSV Fuhlen/100MC 5:56:06
12. Dietrich Eberle M 65 100MC/1974 Marathon Verein 6:06:33
13. Joachim Kortyka M 60 100 Marathon Club 6:19:00
01. Sylke Kuhn W 45 100 Marathon Club 4:19:25
02 Marion Konradt W 50 4:33:26
03. Karin Hegi-Koch W 50 Trail Team OWL 4:40:16
04. Kerstin Felser W 40 TV Rheinzabern 4:53:05
05. Sara Kortyka WHK 100 Marathon Club 6:19:00